Landesregierung vernachlässigt weiter hohen Bedarf an Schulsozialarbeitern und an Schulpsychologen

  • 1.000 Schüler pro Sozialarbeiter wird Herausforderungen im Lichte von Corona nicht gerecht
  • Ausschluss der Grundschulen und Gymnasien von Landesförderung nicht nachvollziehbar

Die mangelhafte Förderung des Landes für Schulsozialarbeit hatte bereits im Landtagswahlkampf in Bad Kreuznach für eine rege Debatte gesorgt. Schon da hatte Dr. Helmut Martin den drängenden Bedarf für einen Stellenaufbau an Fachkräften vor Ort angemahnt, die SPD im Gegenzug auf Landesinstitute mit Beratungsangebot verwiesen. „Im Schnitt kommt eine Fachkraft auf 1.000 Jugendliche. Ein Schulpsychologe allein kann aber nicht 1.000 Schüler im Blick haben, Problemfälle erkennen und Hilfestellungen bieten“, analysiert Dr. Helmut Martin das Ergebnis einer aktuellen Großen Anfrage an die Landesregierung, die belegt, dass sich an der prekären Betreuungssituation auch heute zum einen nichts geändert hat, zum anderen die Landesregierung den Willen zur Veränderung vermissen lässt. „Die Corona-Jahre haben bei vielen Schülerinnen und Schülern aller Bildungseinrichtungen neue Problemstellungen zu Tage gebracht, die eine sozial-pädagogische Begleitung bedürfen“ ordnet Helmut Martin den gestiegenen Bedarf ein und verweist explizit darauf, dass Problemfälle in jeder Schulart auftauchen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum eine Landesförderung bei Grundschulen und Gymnasien ausschließt. Hier besteht ebenso Handlungsbedarf!“ so Helmut Martin.

 

Aktuell fließen sieben Millionen Euro an Landesförderungen für kommunale Träger. „Die Landesregierung weiß, dass das Fördervolumen bei weitem nicht ausreicht, um mit Blick auf die stetig steigenden Aufgaben bei der Unterstützung der jungen Menschen die notwendige Aufstockung anzukurbeln“, so Helmut Martin. Sind es bei den Schulsozialarbeitern landesweit 288 Vollzeitäquivalente, die rund 410.000 Schüler betreuen sollen, sind es bei den Schulpsychologen gar nur 65. „Nahezu jeder kennt wohl Familien, die nur zu gerne ihrem Kind ein Hilfsangebot anbieten würden, aber auf einen freien Termin bei einem entsprechend geschulten Psychologen warten“ berichtet Helmut Martin von mehreren Rückmeldungen aus Bürgergesprächen im Wahlkreis Bad Kreuznach. Helmut Martins Appell an die Landesregierung: „Vor allem vor dem Hintergrund der gestiegenen Nachfrage nach der zweijährigen Corona-Pandemie und aktuell der Verunsicherung und Ängste infolge des Kriegs in der Ukraine, sind diese Zahlen nicht akzeptabel. Sie zeigen die massive Unterfinanzierung des Systems an Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern durch das Land Rheinland-Pfalz auf. Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sind letztlich dem pädagogischen Personal gleichzusetzen und also komplett aus Landesmitteln zu zahlen.“

 

Weitere Informationen können Sie der Großen Anfrage „Schulsozialarbeit und Schulpsychologen im Jahr 2022“ (Drucksache 18/2900) entnehmen.

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