Feld des Jammers soll dank Martins Initiative mittels Haushaltsantrag Anschub-Finanzierung für Aufwertung des Dokumentationszentrums erhalten

  • Auf Betreiben von Helmut Martin beantragt CDU-Fraktion diese Woche Aufstockung der Mittel für Gedenkstätte Rheinwiesenlager
  • Fortentwicklung von Gedenkstätte und Dokumentationszentrum zum außerschulischen Lernort ist eine große Chance für die Region

Diese Woche debattiert und entscheidet der Landtag über den Haushalt für das laufende Jahr. Auf Betreiben des Bad Kreuznacher Landtagsabgeordneten Helmut Martin beantragt die CDU-Fraktion dabei zusätzliche Haushaltsmittel für die Arbeit der Gedenkstätte Rheinwiesenlager. Ziel ist nach der Vorstellung von Helmut Martin die Entwicklung eines Dokumentationszentrums auch als außerschulischer Lernort am Feld des Jammers in Bretzenheim. „Das Rheinwiesenlager in Bretzenheim ist ein beeindruckender historischer Ort, an dem die Auswirkungen von Krieg als Folge der NS-Diktatur greifbar werden“, begründet Helmut Martin seinen Einsatz für das Projekt, das auch von der Kriegsgräberfürsorge unterstützt wird. „Vergangenes Jahr habe ich auf der acht Kilometer langen Umwanderung des ehemaligen Rheinwiesenlagers und beim Besuch des Dokumentationszentrums im beengten ‚alten Amthaus‘ hautnah erlebt, wie eindrücklich die Geschichte aufgearbeitet ist und durch Artefakte vor Ort erahnbar gemacht wird“ so Dr. Helmut Martin, der eine Aufwertung der Gedenkarbeit gerade in der Kombination mit dem Ehrenfriedhof Lohrer Wald für notwendig und sinnvoll erachtet. „Für Bad Kreuznach und weit über unsere Region hinaus, würde das Feld des Jammers mit dem erweiterten Dokumentationszentrum inklusive Seminarraum bedeutsamer als wichtige Anlaufstelle für die Erinnerung an die schrecklichen Auswirkungen von Krieg sein“ ist sich Helmut Martin sicher und führt aus: „Dies ist nicht wegen, aber besonders in diesen Zeiten mit einem Angriffskrieg an der NATO-Grenze wichtig“. Die Erinnerungen wach zu halten, ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Friedensarbeit. Die Aufstockung der Mittel für die Gedenkarbeit um zunächst 20.000 Euro als Einstieg in die Planung ist daher angebracht.

 

Mit dem Haushaltsänderungsantrag will die CDU-Fraktion auf Helmut Martins Betreiben hin sicherstellen, dass noch in diesem Jahr vorbereitende Planungen finanziert werden können. „Ich würde mich freuen, wenn auch die Wahlkreis-Kollegen der anderen Fraktionen für den Antrag stimmen und helfen würden, dass das Dokumentationszentrum kommt. Es reicht nicht, nur mit Worten und Demos gegen rechte Gesinnung Flagge zu zeigen, sondern wir müssen auch durch die sinnvolle Anschub-Finanzierung und zusätzliche Mittel in den Folgejahren die Gedenkarbeit fördern“, lädt Helmut Martin hoffnungsvoll zur parteiübergreifenden Zusammenarbeit ein.

 

Zum Hintergrund:

 In über 20 Rheinwiesenlager gerieten 1945 allein in Rheinland-Pfalz Hundertausende Soldaten in Kriegsgefangenschaft. In der Spitze lebten im Rheinwiesenlager nahe Bretzenheim 110.000 Gefangene ohne Dach über dem Kopf, schutzlos der Witterung ausgeliefert und teilweise nur in Erdlöchern. Laut einer Untersuchung der Maschke-Kommission war das Lager nahe Bad Kreuznach dasjenige mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Noch heute erzählen die vielen Relikte wie z. B. das Geschirr, das die Gefangenen aus alten Blechdosen gefertigt haben, ebenso wie Fotos, Skizzen und Briefe von einer Zeit im Lager, die von Not, Elend, Kälte und Hunger geprägt waren.

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