Wir müssen wachsam sein – Lehren aus dem Ende der DDR ziehen.
- Diskussion von Zeitzeugen und Bad Kreuznacher Bürgern über den Mauerfall weckt neuen Mut für freiheitliche Demokratie
- Angebot für Bildungsreisen Kreuznacher Schulen nach Ostdeutschland ausweiten
Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin haben über 50 Personen den Weg ins Brauwerk Bad Kreuznach gefunden, um aus Anlass des Mauerfalls vor 30 Jahren Konsequenzen für aktuelle
politische Fragestellungen zu ziehen. Die Berichte des Spiegel- und ARD-Redakteurs und Autors Peter Wensierski und des Bürgerrechtlers Uwe Schwabe gingen den Anwesenden unter die Haut, machten
nachdenklich mit Blick auf Wahlergebnisse 2019 im Osten der Bundesrepublik. „Die au-thentischen Schilderungen, wie der DDR-Staat die individuellen Freiheiten beschränkt und unverantwortlichen
Raubbau mit der Umwelt betrieben hat, waren sehr bedrückend. Die schlimmen Auswirkungen des Sozialismus haben auch viele Menschen in Bad Kreuznach oft nicht mehr so präsent“ resümiert Dr.
Helmut Martin die Anmerkungen von Besuchern des Info- und Debattenabends. Der Widerspruch zwischen Staatspropaganda und Realität, die Willkür staatlichen Handelns sowie die Überwachung von
Bürgern durch die Stasi sind Dank unseres durch Freiheit geprägten Lebens heute schwierig nachzuvollziehen. „Für junge Menschen, die nach 1990 geboren wurden, ist das ähnlich weit weg, wie
für deren Elterngeneration die furchtbare Zeit des Nationalsozialismus. Wir alle müssen aber dafür werben, wie wichtig der demokratische Kompromiss, parlamentarische Kontrolle sowie das Recht auf
wirklich freie Meinungsäußerung für unser tägliches Zusammenleben ist“, lässt Helmut Martin auch die Erlebnisse aus seinen Schulbesuchen zum Jahrestag der Reichspogromnacht in seine
Begrüßungsansprache am gestrigen Abend mit einfließen.
Aktuelle Überlegungen der Ministerpräsidentin von Rheinland-Pfalz, Frau Dreyer, eine Regierungs-koalition mit den Linken einzugehen, machen die Betrachtung der Beweggründe für den friedlichen
Protest der Bürger der ehemaligen DDR wichtiger denn je. „Wir müssen wachsam sein, welche Folgen eine sozialistische Politik auch konkret für uns er Leben hier hat“, appelliert Helmut
Martin angesichts der Tatsache, dass die Linke, die unmittelbar aus der SED der DDR hervorgegangen ist, weiterhin den Sozialismus als programmatisches Ziel nennt und sich scheut, die DDR als
Unrechtsstaat zu benennen. „Natürlich reden wir nicht über den Wechsel hin zur Planwirtschaft in Rheinland-Pfalz, aber zum Beispiel der Ruf nach Enteignungen in der Wohnungspolitik, wie wir
ihn aus dem rot-rot-grün regierten Berlin hören, zeigt uns, die Übereinstimmung bei zentralen Grundrechten ist lange nicht mehr selbstverständlich“, so Helmut Martin, der mit Sorge auch den
Trend in der Bevölkerung wahrnimmt, dass Menschen verstärkt staatliche Lösungen für individuelle Probleme suchen. „Die Politik ist gut beraten, individuelle Freiheitsrechte sowie die Fairness
und positive Dynamik der sozialen Marktwirtschaft nie aus dem Blick zu lassen, wenn neue gesetzliche Regelungen Sachprobleme lösen sollen“, fasst der Kreuznacher Landtagsabgeordnete eine der
Lehren des Abends zusammen. Eine weitere: „Den Vorschlag nach mehr Bildungsreisen von Bad Kreuznacher Schülern nach Ost-Deutschland halte ich für eine guten Impuls, den ich in Gespräche mit
den Schulen hier vor Ort mitnehme.“