Zu Presseberichten, dass an der Grundschule in Bad Sobernheim vier reguläre Lehrerstellen unbesetzt sind, äußert sich der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin:
„Im vergangenen Jahr erst mussten an der Grundschule in Feilbingert aufgrund fehlenden Lehrpersonals die beiden zweiten Klassen zusammengelegt werden, obwohl die vom Bildungsministerium festgelegte Klassenmesszahl von 24 Kindern pro Klasse dadurch überschritten wurde. Eine Kleine Anfrage (Anm.: Landtags-Drucksache 17/2640) ergab daraufhin zudem ein strukturelles Defizit bei der Unterrichtsversorgung an einem Drittel der Grundschulen im Landkreis Bad Kreuznach. Temporäre Ausfälle durch Krankheit, Mutterschutz oder Elternzeit kommen hier noch hinzu.
Reagiert hat die Landesregierung darauf anscheinend nicht. Im Gegenteil: Mit Bad Sobernheim schlägt nun die nächste Grundschule im Kreis Alarm. Trotz absehbarer Personalmisere wurde auch hier seitens des Ministeriums nichts unternommen, die dadurch entstandenen Ausfälle sind nun kaum mehr zu kompensieren. Das Kollegium tut sein Möglichstes, doch klar ist auch, dass die jetzigen Notlösungen auf keinem Fall zu einem Dauerzustand werden dürfen. Zu Recht herrscht über die Versäumnisse der Bildungsministerin Unmut bei Schulgemeinschaft, Eltern und Schülern – sie steht hier in der Pflicht und Verantwortung.“
Weiter verweist der Christdemokrat darauf, dass das von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in diesem Kontext beklagte Problem, keine Bewerber für vakante Stellen zu finden, ein hausgemachtes sei. Die CDU-Opposition im Landtag, aber auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und der Verband Bildung und Erziehung (VBE) wiesen lange bereits darauf hin, dass vor allem lange Zeiten befristeter Beschäftigung und wenig transparente Einstellungsmöglichkeiten die jungen Menschen abschreckten und viele deshalb in die Nachbarbundesländer auswanderten.
„Das Spektrum an Aufgaben, das Grundschulen leisten sollen, ist groß: Sie sollen die Kinder in all ihrer Unterschiedlichkeit bestmöglich individuell bilden und betreuen. Umso wichtiger also, dass auch jene Fördermaßnahmen stattfinden, die an der Grundschule in Bad Sobernheim in Folge der verfehlten Personalplanung des Landes nun wiederholt ausfallen. Denn notwendige Förderung darf im Sinne gleicher Bildungschancen keine Frage des Wohnorts sein. Ob also Regel- oder Förderunterricht, jede Unterrichtsstunde, die gerade an Grundschulen nicht gehalten wird, bedeutet einen realen Bildungsverlust für unsere Kinder“, so Dr. Martin, der ankündigte, die Situation der Grundschulen im Kreis mittels einer Kleinen Anfrage erneut abzufragen.