Pressemitteilung 03.03.2021
- Diskussionsveranstaltung mit Lehrern aus der Region bestätigt erhöhten Bedarf aufgrund von Corona
- Systemwechsel auf Landesebene dringend geboten – mehr Lehreranstellung und mehr Schulsozialarbeit ist Gebot der Stunde
Eine wichtige Erkenntnis aus der digitalen Diskussionsrunde des Kreuznacher Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin mit Lehrerinnen und Lehrern über die herausfordernde Zeit des Unterrichts unter Pandemiebedingungen ist der Wunsch nach mehr Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter leisten wichtige Arbeit. Die Corona-Pandemie hat auch großen Einfluss auf die psychische Situation vieler Kinder und Jugendlichen. „Corona nimmt einer ganzen Generation das Sozialleben“, brachte es ein Diskussionsteilnehmer auf den Punkt. Die Kontaktbeschränkungen und auch familiäre Spannungen führen dazu, dass gerade schwächere Schülerinnen und Schüler noch mehr den Anschluss verlieren. „Hier muss dringend gegengesteuert werden, nur mit ausreichend Personal ist zu gewährleisten, dass unsere Schülerinnen und Schüler die Hilfe bekommen, die sie benötigen“, so Helmut Martin. Eine aktuelle Große Anfrage der CDU vom Februar 2021 im Landtag hat gezeigt, dass nur rund 500 Vollzeit-Äquivalente an Schulsozialarbeitern für mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler in ganz Rheinland-Pfalz eingesetzt sind.
„In Rheinland-Pfalz kommen im Schnitt auf 1000 Schülerinnen und Schüler nur ein/e Schulsozialarbeiter/in – das reicht nicht“, beklagt der CDU-Abgeordnete Martin die schwierige Personalsituation. Auch im Landkreis Bad Kreuznach ist die Ausstattung für die Schulsozialarbeit nicht ausreichend. Aktuell gibt es ca. 25 Schulsozialarbeiter, die insgesamt über 21.000 Schülerinnen und Schüler betreuen. „Die SPD-geführte Landesregierung hat die Schulsozialarbeit jahrzehntelang vernachlässigt. Darunter leiden Schülerinnen und Schüler, weil man ihnen so Chancen und individuelle Förderung verwehrt, aber auch die Schul-Kollegien würde durch eine verbesserte Schulsozialarbeit entlastet.“
Faktisch beteiligt sich das Land nur zu einem Drittel an den Kosten der Schulsozialarbeit. Das Land verweist stets auf die Zuständigkeit der Kommunen. Viele Kommunen im Land können diese Aufgabe aber nicht in zufriedenstellendem Maße erfüllen, weil sie vom Land nicht ausreichend finanziell ausgestattet werden. „Kindesentwicklung darf nicht von der Liquidität einer Kommune abhängen“, so Helmut Martin, zumal die Landesregierung wegen der nicht verfassungskonformen Finanzausstattung der Kommunen erst vor kurzem erneut vor Gericht eine Niederlage erlitten hatte.
„Das Land muss sein finanzielles Engagement hochfahren und ausreichende Schulsozialarbeit in den Schulen ermöglichen“, so die Forderung des Christdemokraten. Die CDU Rheinland-Pfalz will in den nächsten Jahren die Zahl der Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter von aktuell 500 Stellen auf rund 1000 Stellen verdoppeln. „Als Gesellschaft stehen wir in der Verantwortung, den Kindern bestmögliche Bedingungen für eine gute Entwicklung zu schaffen – und das liegt auch im Interesse von uns allen. Die CDU wird wieder gute und verlässliche Bildung garantieren“, so Helmut Martin abschließend.