Meine Vor-Ort-Tour läuft weiter und hat mich nun nach Eckenroth geführt, die mit ca. 230 Einwohnern kleinste Gemeinde in der VG Langenlonsheim-Stromberg. Dass es „zum Wohlfühlen im Dorf“ aber nicht auf die Größe ankommt, wurde sofort deutlich. Seit Bürgermeister Christoph Braun sein Amt vor knapp einem Jahr angetreten hat, hat sich eine aktive Dorfgemeinschaft entwickelt, in der Alt und Jung eng zusammenarbeiten. Die "Rentner-Gang", eine Gruppe rüstiger Senioren, ist nur eine von vielen Initiativen, die sich für die Verschönerung des Ortes und ein besseres Zusammenleben einsetzen. Es gibt u. a. eine Skat - und eine Kickerrunde, die sich regelmäßig treffen, und einen Spiel- und Aktionskreis, der für die festlichen Aktivitäten in der Gemeinde verantwortlich ist.
Damit es in Eckenroth aber auch einen Ort zum Feiern und Treffen gibt, haben die Eckenrother mit viel Eigenleistung die alte Gaststätte "Zur Linde" zum neuen Gemeindetreffpunkt und Veranstaltungsort renoviert. Das Gebäude beinhaltet neben dem alten Gaststättenraum auch den Gemeindesaal und eine kleine Gemeindewohnung.
Eine Besonderheit mit überregionaler Ausstrahlung ist die Eckenroth-Stiftung, die begabte und interessierte Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren aus ganz Deutschland mit verschiedenen Programmen im kreativen Schreiben fördert.
Eines der größten Probleme, vor allem für die vielen jungen Familien in Eckenroth, ist die ÖPNV-Anbindung im Schulbusverkehr zu den weiterführenden Schulen nach Bad Kreuznach oder Bingen. Auch im Bereich der Breitbandversorgung wünscht man sich Verbesserungen durch einen Anschluss an das neue Glasfasernetz.
Der Besuch in Eckenroth hat mir wieder gezeigt, dass das Leben auf dem Land eine attraktive Alternative zu der Stadt ist, wenn die Rahmenbedingungen (Infrastruktur mit ÖPNV und Breitbandanschluss, ärztliche Versorgung etc.) stimmen.