Gut 50 Jahre nach der großen Kommunalreform in Rheinland-Pfalz, bei der als bundesweite Besonderheit die Verbandsgemeinden eingeführt wurden, stand im Wahlkreis 17 die Fusion der bisherigen Verbandsgemeinden Langenlonsheim und Stromberg an. Damit einher ging die Fusion der beiden CDU-Gemeindeverbände. Peter Schmitt, der langjährige Vorsitzende des Gemeindeverbands Langenlonsheim, der zugleich zum ersten Vorsitzende des neuen CDU-Gemeindeverbands Langenlonsheim-Stromberg gewählt wurde, schildert seine Erfahrungen bei diesem wichtigen Prozess des Zusammenwachsens und der Bewährung bei der ersten gemeinsamen Wahl von Bürgermeister und VG-Rat:
Drei Mitgliederversammlungen wurden in der Vor-Corona-Zeit benötigt, um die Fusion der CDU-Gemeindeverbande Langenlonsheim und Stromberg, die Nominierung des Bürgermeisterkandidaten Michael Cyfka und die Aufstellung der Verbandsgemeinderatsliste durchzuführen. Die ersten beiden Versammlungen wurden durch unseren Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin ruhig und souverän geleitet.
Beim Zusammenwachsen wurden einige Spannungen deutlich, die sich auch auf die Stimmung einzelner Mitglieder auswirkten. Anfangs wurde beim Wahlkampf, der nur schleppend anlief, Schlimmes befürchtet. Allerdings besserte sich das stetig. Immer mehr Parteimitglieder beteiligten sich an den Dorfgesprächen und an den Wahlständen. 25 Personen waren keine Seltenheit.
Dann plötzlich: Abbruch des Wahlkampfes in der Öffentlichkeit wegen Corona. Doch es ging auf anderen Wegen weiter, per Mail, Flugblättern, Telefonate, Briefwahlaufforderungen, usw. Wir gewannen die Bürgermeisterwahl und 12 Ratsmandate von 36. Ohne uns ging nichts. Es gab Telefonkontakte und Telefonkonferenzen mit den politischen Mitbewerbern. Letztendlich sicherten wir uns mit der Freien Liste die Mehrheit im neuen Verbandsgemeinderat.
Nach harten Verhandlungen erhielten wir den Ersten Beigeordneten-Posten und die Freie Liste die beiden weiteren Beigeordneten-Posten. In der ersten Ratssitzung wurde Bürgermeister Michael Cyfka in sein Amt eingeführt. In der zweiten Ratssitzung wurde Elke Stern aus Windesheim als Erste Beigeordnete gewählt. Die Ratssitzungen wurden in großen Gemeindesälen durchgeführt. Ein Abstand von jeweils 2 Metern war so immer gewährleistet.
Die Fraktion der CDU traf sich in der Zeit nach der Wahl schon in vier Video- bzw. Telefonkonferenzen. Schöner ist sicherlich live. Aber es ging gesetzlich noch nicht. Für die Ratssitzungen lagen Ausnahmegenehmigungen der Kreisverwaltung vor. Der Vorstand des neuen CDU-Gemeindeverbandes ist mit 34 Personen (einschließlich der kooptierten Mitglieder) zu groß für eine Telefonkonferenz. Daher wurde dort das Mittel einer Befragung per Mail eingesetzt. Durchweg kommen über 20 Rückmeldungen. Sie sind alle sehr interessant und teilweise sehr ausführlich. Bei einer regulären Sitzung kämen nie so viele Meinungen und Anregungen auf den Tisch. Schon gar nicht bei einer Telefonkonferenz. Die Anregungen bieten reichlich Stoff für die Nach-Corona-Zeit. Vieles kann dann auch tatsächlich bewerkstelligt werden.
Peter Schmitt, Vorsitzender des CDU-Gemeindeverband Langenlonsheim-Stromberg