Keine überzeugenden Gründe für Schließung der Rettungsleitstelle Bad Kreuznach - „Für Landesregierung spielt der ländliche Raum nur untergeordnete Rolle“
• Abgeordneter Dr. Helmut Martin kritisiert Schließung der Rettungsleitstelle Bad Kreuznach
Wie die Landesregierung kurz vor Weihnachten bekanntgegeben hat, wird die vom DRK betriebene integrierte Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst in Bad Kreuznach keine Zukunft mehr haben. Der
Bad Kreuznacher Landtagsabgeordnete Dr. Helmut Martin kritisiert das Vorgehen der Landesregierung: „Erst hat die Landesregierung beim Thema Schließung der Rettungsleitstelle Bad Kreuznach
monatelang gemauert und das Gutachten unter Verschluss gehalten, jetzt lässt sie kurz vor Weihnachten die Katze aus dem Sack - zweifellos in der Erwartung, dass diese schlechte Nachricht im
Trubel der Feiertage untergeht.“
Auch der Verweis, dass sich für die über 30 Angestellten erst einmal nichts ändern soll, ist nur Schönfärberei. „Fakt ist, dass die Landesregierung keinen einzigen sachlichen Grund nennt,
warum die Rettungsleitstelle in Bad Kreuznach geschlossen werden soll. Es ist auch kein überzeugender Grund ersichtlich, die Arbeitsplätze nach Mainz, Trier oder Koblenz zu verlegen“,
widerspricht Helmut Martin der Darstellung der Landesregierung zur Neuordnung der acht Leitstellen in Rheinland-Pfalz. „Von acht Leitstellen sollen sieben bleiben und angeblich soll nun bis
zu zehn Jahre lang erst mal gar nichts passieren für die Leitstelle in Bad Kreuznach – dann kann der Änderungsdruck aber nicht wirklich groß sein. Wenn mit der Schließung des Standorts wirklich
eine Verbesserung oder nennenswerte Einsparung verbunden wäre, dann dürfte die Landesregierung doch gar nicht zehn Jahre damit warten. Die Behauptung ist also nur Weiße Salbe, um die Gemüter zu
beruhigen“ analysiert Helmut Martin. „Tatsächlich beweist die Entscheidung nur, dass der Landesregierung die Region nicht wichtig ist und einmal mehr der ländliche Raum bei ihr das
Nachsehen hat. Stattdessen macht die SPD-geführte Landesregierung lieber Politik für die Oberzentren“, so der Landtagsabgeordnete, der prognostiziert: „Die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in den Leitstellen arbeiten im Schichtdienst, so dass Pendeln in die Oberzentren nicht für alle eine Dauerlösung sein kann. Stattdessen werden Umzüge anstehen, so dass mit solchen
Entscheidungen zur Verlagerung von Arbeitsplätzen nach Mainz, Koblenz und Trier die Landesregierung den Zuzugsdruck auf Schwarmstädte wie Mainz verstärkt, um dann bei anderer Gelegenheit die
Überhitzung des Wohnungsmarkts dort zu beklagen. Das zeigt, dass die Landesregierung nicht in Zusammenhängen denkt.“