Im Austausch mit Landwirten und Winzern der Region – Dr. Helmut Martin diskutiert mit Betroffenen und dem Fachpolitiker Horst Gies, MdL über Weinbau

„Zu den vielen Vorteilen und schönen Seiten, die die Nahe-Region zu bieten hat, gehört ganz besonders, dass hier hervorragende Weine von begeisterten Winzerinnen und Winzern angebaut werden.“ Dieser Aussage des örtlichen Landtagsabgeordneten Dr. Helmut Martin stimmte auch der weinbaupolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, der aus dem Weinanbaugebiet Ahr stammende Horst Gies, MdL zu. Dieser – u. a. Dipl.-Ing-Weinbau und langjähriger Geschäftsführer des Weinbauverbandes Ahr – war auf Initiative von Martin zu einem „Fachgespräch Weinbau“ nach Guldental gekommen.

 

Den Stein zu einem solchen Austausch hatte der Guldentaler Winzer Johannes Kruger ins Rollen gebracht, der Dr. Helmut Martin bei verschiedenen Ortsbesuchen angesprochen hatte. Hintergrund bei den vielen, im Vorfeld des Termins geführten, Gesprächen waren Themen, die das Leben der Weinbautreibenden erschweren. Und so waren es auch ca. 25 Landwirte und Winzer, die der Einladung zu dem Termin gefolgt waren und über einen ganzen Strauß an Themen diskutierten.

 

Ein Kritikpunkt bei der lebhaften Diskussion war die Maut, die vor allem Winzer, die ihren Wein direkt beim Kunden vermarkten, hart trifft. „Für eine Fahrt nach Hamburg mit meinem Sprinter samt Anhänger können da ca. 200 € anfallen“, so Kruger. Das zuständige Bundesamt für Güterverkehr (BAG) stellt dabei darauf ab, dass eine Mautbefreiung nur für nicht-verarbeitete landwirtschaftliche Produkte gilt. Dr. Martin fasste die Bedenken gegen diese Auffassung mit den Worten zusammen: „Winzer bauen die Trauben doch nicht für eine Vermarktung als Obst, sondern nur zur Weinproduktion an. Das heißt dann aber, dass z. B. ein Kartoffelbauer gegenüber dem Winzer bevorzugt wird, denn der Kartoffelbauer kann seine Ware mit einem LKW bis zu 25 t mautfrei zum Abnehmer fahren, der Winzer dagegen muss bei Fahrten zur Auslieferung mit einem Fahrzeug ab 7,5 t Maut zahlen.“ „Diese Ungleichbehandlung ist nicht nachvollziehbar“, bestätigte auch Gies.

 

Des Weiteren wurde intensiv über die Grünlandkartierung und Weinbergspflege gesprochen. Auch hierzu lieferte Johannes Kruger ein konkretes Beispiel: Einen Wingert ließ er über mehrere Jahre brachliegen, so dass dort Bäume und Sträucher wuchsen. Als er sein Land nun wieder rekultivieren wollte, verlangte die Verwaltung ein Gutachten zur Schutzwürdigkeit des Bewuchses, so dass für die Genehmigung, den Gutachter, die eigentliche Rodung und dann die Ausgleichsmaßnahmen für ca. 3.000 qm ca. 10.000 € an Kosten anfallen. „Das ist ein massiver Eingriff in die betriebliche Entscheidungsfreiheit des Winzers“, stellte Horst Gies fest. Martin ergänzte: „Auch hier wirkt sich eine als Schutzgesetz gemeinte Regelung in das Gegenteil um, denn nun werden die Winzer genötigt, regelmäßig die Fläche umzupflügen, um erst gar keinen schutzwürdigen Bewuchs wachsen zu lassen.“

 

In diesem Zusammenhang wurde auch kritisiert, dass das Brachliegenlassen, obwohl ein wichtiger Beitrag zur Erholung der Böden, europarechtlich stark eingeschränkt und nur in engen zeitlichen Grenzen zulässig ist. Nach geltendem Recht darf inzwischen ein Weinberg nur noch drei Jahre lang – auf Antrag fünf Jahre – brachliegen, sofern der Winzer plant, dort in Zukunft wieder Wein anbauen zu wollen. Früher seien es noch 13 Jahre gewesen, die ein Landwirt über die Bepflanzung selbst entscheiden konnte.

 

Die beiden Landtagsabgeordneten wollen nun die angesprochenen Themen politisch aufarbeiten. „Einige Punkte werde ich direkt in den zuständigen Ausschuss des Landtags einbringen“, versprach Gies. „Gemeinsam werden wir zudem klären, welche Minister auf Bundes- und Landesebene und welche EU-Parlamentarier wir gezielt ansprechen“, skizzierte Martin das weitere Vorgehen. Um hierbei weiter eng mit der Winzerschaft in Kontakt zu bleiben, ist bereits eine Fortsetzung des Termins in Planung.

Wahlkreisbüro Bad Kreuznach

Freiherr-vom-Stein-Straße 16

55543 Bad Kreuznach

Telefon: 0671 92065092

Fax: 0671 92065093

E-Mail: info@helmut-martin.de